baerenzauber

Tuesday, April 25, 2006

My Kingdom

Zuersteinmal für die, die mich vergessen haben. Vielleicht wird es auch ein nachher Bild geben, da ich mich konsequent weigere zum einen meinen Bart abzuschneiden (der Langhaarrasierer ist unglücklicherweise nicht mitgeflogen) und desweiteren fremden Friseuren wegen erhöhtem Schadenspotential sehr misstrauisch gegenüber bin:



Die hiesige Universität lässt sich nur in Ansätzen mit den deutschen Gegebenheiten vergleichen. An einem schönen Sonntag Abend habe ich einen kleinen Rundgang durch den Neubau, in dem ich arbeite, gemacht und versucht einige Eindrücke aufzufangen.

Auffallend wirken die hölzernen Gänge sehr viel frischer und angenehmer als die deutschen Betonbarracken.



Alles ist sehr viel offener gestaltet. Zu meiner Verblüfftheit finden sich im Erdgeschoss Klaviere, mit angrenzenden Sitzgelegenheiten, wo zu mancher Zeit sogar jemand in die Tasten haut.





Ich denke diese Konsequentheit, diese Unbefangenheit äussert sich auch in der Konstruktion der Bibliothek:



Ich hoffe das diese wenigen Bilder einen kleinen Eindruck geben, wozu ich auch gar nicht viel schreiben möchte.

Mein netter Arbeitsplatz ist im folgenden gezeigt



Ersteinmal unschwer zu erkennen: ich habe nicht aufgeräumt.
Das vielleicht schönste ist der wunderbare Ausblick. In der unfernen Horizontalen erstreckt sich das Großraumlabor der Biotechnologen, bzw. der Biotechnologinnen. Dort befindet sich ein Student und etwa 10 Studentinnen, nach denen man seine Uhr stellen kann. Der Arbeitsbeginn an der Universität ist 8.00, das Ende jedoch schon um 15.00, was manche doch sehr ernst nehmen. Ausnahme natürlich der Freitag, wo man schon mittags in die Leere schaut. So gut habe ich es
irgendwie nicht ... Irgendwas habe ich wohl wieder falsch gemacht.
Die Chemie ist aber im Gegensatz zum deutschen Studiengang nahe zu 70% aus weiblichen Zuhörern besetzt. Vielleicht auf Grund der Tatsache, das hier weder Physik noch Mathe belegt werden müssen. Einen Kommentar möchte ich mir dazu ersparen.

Der wohl wichtigste Platz ist im folgenden dargestellt. Hier gibt es täglich besten Instant-Kaffee mit frischem Aroma für den geschundenen Gaumen.



Fusball
Fussball, ein Wort, das einem besonders in diesem Jahr auf der Zunge zergehen sollte wie warme Butter. Ja bald ist es soweit.
Aber ersteinmal wird ein lokales Fussballturnier am folgenden Sonntag ausgetragen, wobei sich die teilnehmende Elite hat nicht erwehren lassen dort mitwirkend aufzutauchen.
Das erste Training ereignete sich am vergangenen Samstag.
An einem schönen Tag verschlug es einige Studenten verschiedenster Nationen auf das nahe gelegene Fussballfeld um ein wenig die Kugel zu schieben. Auffallend war das extrem hohe Niveau der Beteiligten. Leider ist mir nicht gelungen meinem Wörns`schen Ruf gerecht zu werden und fehlende Grazie, Eleganz und Technik durch massiven und immer fairen Einsatz meiner schlanken 95.000.000 mg gerecht zu werden. DANKE

Mit etwas Glück starten wir (students, Ph D students) zu einem Turnier am nächsten Wochenende. Vielleicht schaffen wir es ja den ein oder anderen vom Platz zu holzen um den ersten Preis zu erhaschen. Bei der Konkurrenz eher der erste von hinten.

Es wird einen Fotografen geben und vielleicht werde ich die Bilder euch auch nicht vorenthalten, je nachdem wie schlecht wir waren. Unser Team besteht bis jetzt aus den teilnehmenden Nationen Italien, Frankreich, Deutschland und Bayern. Eine Person könnte noch als Norweger identifiziert werden, aber das ist noch nicht so eindeutig.

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit, das folgende Update wird bestimmt nicht so lange auf sich warten lassen.
Grüssle aus Norwegen
Jensl

Monday, April 17, 2006

Reisebericht: Die Erste

Die Anreise
Die Anreise erwies sich als relativ unproblematisch. Die Flüge gingen schnell vorbei und bis auf das Wasser, welches auf dem Flug von Oslo nach Trondheim hinter meinem Rücken die Wand herunterrann, verlief alles sehr reibungslos und unproblematisch. Der einzige halbwegs amüsante Zwischenfall war, das mein Akkordeon von einer norwegischen Stewardess als meine Frau vermutet wurde, vielleicht gar nicht so abwegig, da der Flugschein auf Mrs Akkordeon Burghaus ausgestellt war.

Die Wohnung

Ich wohne hier auf kleinen schätzungsweisen 9 - 12 qm in einem größeren Studentendort (Moholt Studentby). Es teilen sich vier dieser Räume die Hygieneeinrichtungen und eine Küche. Neben mir wohnt ein freundlicher Äthiopier, der fast den gesamten Tag telefoniert. Desweiteren wird die Wohnung noch mit einem Ghanaer, der mich bei jedem Gespräch über die Fussballclubs Deutschlands ausfragt, und einem Norweger, der kein einziges Wort spricht, geschweige denn grüsst, geteilt. Im Endeffekt eine vor allem ruhige Wohnangelegenheit.

Universität

An der hiesigen Universität habe ich für meine Forschung ein Labor zur Verfügung, dass ich mir mit der selten anwesenden Doktorandin teile. Die Arbeitsbedingungen sind hervorragend. Das äußert sich in einer für Aachener Verhältnisse unnachahmliche Sauberkeit der Labore und unerschöpflichen Zugangsmöglichkeiten zu neuen Glasgeräten und Chemikalien. Den größten Vorteil geniesse ich durch eine "Acess All Areas" - Karte und den zugehörigen Schlüssel, die mir den Zugang zur Uni und sämtlichen Chemie und allgemein zugänglichen Räumen jederzeit ermöglicht. Der daraus entstehende Vorteil schließt sich auch direkt an, da ich täglich dort den Seminarraum zum Musi-überaum umfunktioniere und glaube ich den nebenan positionierten Master-Studenten, der eigentlich immer und zu jeder Tageszeit arbeitet, soweit habe dass er mich nicht mehr grüßt. Besser hätte es quasi gar nicht kommen können.



Trondheim an sich liegt im Tal an dem sog. Trondheimsfjord. Stark auffallend ist vor allem, dass es kaum Betonbauten gibt. Nahezu alle Bebäude sind aus Holz, jeweils auf einem Betonfundament gebettet. Es gibt ein Zentrum, in dem sich das soziale und gesellschaftliche Leben zentriert. Daran anschließend erstreckt sich über eine unüberschaubare große Landfläche nahezu eine unendliche Zahl von Einzelwohnhäuser. Hochhäuser, wie sie in Deutschland nahezu überall zu finden sind, lassen sich hier fast an einer Hand abzählen.
Das Studentendorf, das mich beheimatet, liegt auf dem Berge. Die Universität etwa auf der Mitte. Der Unihinweg nimmt daher etwa 10 min in Anspruch, zurück und mit Akkordeon gerne auch das doppelte. Insgesamt hat Trondheim ca. 150.000 Einwohner und etwa 40.000 eingeschriebene an der Universität, meiner Ansicht nach ein beachtlicher Prozentsatz.

Auffällig an Norwegen sind vor allem die Preise der Nahrungsmittel. Die Mensa liegt bei umgerechnet 5-6 Euro (Ac: 2.10-2.60). Die Pizza in einem kleinen Laden kann gut und gerne 19€ kosten, geschweige denn einen Döner für 7€ aufwärts. Im Supermarkt muss man ebenfalls nahezu alle Dinge mit zwei multiplizieren. Das einzige was zu verkraften ist, sind die rel. günstigen Fischpreise. Kochen ist daher zwingend notwendig, wenn man nicht auf Unsummen von Geld zurückgreifen kann. Ebenfalls dem Ruf entsprechend sind die Preise für Alkohol. Ein Bier in einem Studentenlokal kostet 46 Kr (ca. 5.75 €) und steigert sich in einem normalen lokal bis zu ca. 9 € und mehr. Ich denke 4 Monate alkoholfrei sollten meinem Körper nicht schaden ...

Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe ich mich nur in Trondheim herumgedruckst, bzw. in den letzten Tagen die nahen Naturlandschaften erkundet. Man hat schon nach ca 15 min
Fußweg von Moholt die größere Gebäudedichte hinter sich gelassen und trifft nur noch vereinzelt Häuser. Daher habe ich mich in den letzten Tagen zu einem Fussmarsch zu einem größeren Stauteich aufgemacht, der noch, wie nahezu alle inländischen Teiche vollständig mit mehrerem Zentimeterdicken Eis bedeckt ist. Die Landschaft ist noch sehr naturbelassen und einfach wunderschön. Es gibt viele Trampelpfade, wo vor allem ältere Herrschaften ihre Zeit am Wochenende verbringen, so dass ich mich querfeldein aufgemacht habe.



Das angefügte Bild zeigt den Estenstaddamman, der etwas erhöht in der direkten Umgebung von Trondheim, vollständig von Wald eingeschlossen, liegt. Es scheint ein beliebtes Wander- und Langlaufskiziel zu sein. Unschwer zu erkennen, ist er noch vollständig vereist.

Die Erkenntnisse des Tages waren nach dem längeren Fussmarsch, dass man sich nicht ohne Kompass entsprechend von den Wegen entfernen sollte und vor allem, dass nicht alles wo Schnee ist, auch wenn er nur ca. 40-50 cm hoch ist, auch Boden unter sich haben muss, was meine Schuhe nicht nur einmal mit Wasser flutete. Ein kleiner Fluß führte mich jedoch nach einigem Herumirren wieder in die Nähe meines Zielpunktes.



So ich denke das sollte als kleine Einführung genügen^^. Morgen beginnt meine reguläre Forschungsarbeit, bei der ich mit Carotenoiden (Ja, sowas gibt es auch in Möhren) arbeite. Fragen dazu beantworte ich gerne.

Ich hoffe das Ihr euch bald wieder hier sehen lasst, es wird bestimmt noch einiges informatives und auch visuelles Folgen.

Jens

Sunday, April 16, 2006

Test

So ein blog also, nein es wird wohl doch keine Rundmail geben, denn so muss ich nicht jeden zwingen, es zu lesen, bzw. muss nicht im Mülleimer enden. Ich hoffe ich kann euch mit dieser Seite etwas über Norwegen und auch über mich näherbringen. Viel Spaß damit. Und bitte beachten: Rechtschreib- und Zeichenfehler sind gewollt und dienen der allgemeinen Belustigung. Danke